Familienbande
Genre: General
Zeit: 7. Schuljahr
Rating: G
Spoiler: keine
Disclaimer: Sämtliche Personen, Tiere, Orte und was es sonst noch so gibt, das ihr wieder erkennt, gehört der werten J.K.R
Aller Anfang ist schwer
„Tschüß Mam, tschüß Dad. Ich hab euch lieb!", verabschiedete sich Hermine Granger von ihren Eltern mit einer Umarmung, bevor sie zum Gleis 9 ¾ aufbrach.
Sie schnappte sich ihren Kofferwagen, winkte strahlend noch ein letztes Mal ihren Eltern zu und stürmte dann schnell, damit es kein Muggel sah, durch die Barriere zum Gleis 9 ¾ hindurch, doch stieß auf der anderen Seite sofort auf Widerstand und ging zu Boden.
‚Wahrscheinlich ein Erstklässler, der stehen geblieben ist, da er so überwältigt von dem Anblick ist!', dachte sich Hermine und rappelte sich lächelnd auf. Allerdings verfinsterte sich ihr Blick sogleich, als sie sah, wer es war, in den sie versehentlich hineingerannt war.
„Granger! Ich hätte nicht gedacht, dass du mich soo vermisst!", höhnte Draco Malfoy sogleich, als auch ihm bewusst wurde mit wem er es zu tun hatte.
Eine leichte Röte begann sich in Hermines Gesicht abzuzeichnen.
„Schon gut, schon gut, es braucht dir nicht unangenehm zu sein… ich bin das gewohnt!", fügte er süffisant hinzu, doch das war für Hermine scheinbar schon genug, und sie schrie mit hochrotem Kopf: „Draco Malfoy, es reicht! Wage es nicht mich zu provozieren, sonst steht Slytherin im Punkteminus, noch bevor das Schuljahr überhaupt begonnen hat! Als Schulsprecherin bin ich nämlich, laut dem Brief von Prof. McGonagall, allzeit dazu berechtigt…"
„…Punkte abzuziehen, aber nicht mehr als 20 auf einmal, Strafarbeiten zu verteilen, und dich bis 23.30 Uhr in den Gängen aufzuhalten!", nahm Malfoy ihr die Worte aus dem Mund.
Entsetzt starrte ihn Hermine an, ihren Mund halb offen vor Erstaunen.
„Ganz recht", spöttelte Malfoy, „ich habe den Brief auch bekommen. Ich bin der diesjährige Schulsprecher, oder hast du etwa etwas anderes erwartet?"
Mit diesen Worten kehrte er ihr den Rücken zu und ging zum Hogwarts Express.
Verärgert blieb Hermine zurück. ‚Malfoy als Schulsprecher!', dachte sie. Hatte sie wirklich etwas anderes erwartet?
Wenn sie ehrlich war, nicht. Er war immer sehr gut in der Schule gewesen, musste sie zugeben, und sein Vater hatte mit Sicherheit das Übrige getan.
Aber sie hatte etwas anderes gehofft. Sie hatte gehofft, dass vielleicht Harry Schulsprecher werden würde, wo er schon kein Vertrauensschüler geworden war und auch immer einer der besten war.
Ihren Gedanken nachhängend schob auch sie schließlich ihren Wagen zum Hogwarts Express, stieg ein und machte sich sofort auf die Suche nach Harry und Ron. Sie hoffte, dass die beiden schon da waren und ein Abteil ergattert hatten, wo sie sich ungestört unterhalten konnten.
Auf ihrer Suche nach den beiden öffnete sie also Abteiltür nach Abteiltür, nur um kurz später eine Entschuldigung zu murmeln und die Tür wieder zu schließen.
Sie wollte diesem Verhalten gerade wieder nachkommen, als sie eine ihr nur allzu bekannte Stimme aus dem Abteil vernahm: „Es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, Granger, aber mehr als zu erlauben, dass du für mich schwärmst, kann ich beim besten Willen nicht!", stichelte Malfoy.
‚Ruhig bleiben, einfach ruhig bleiben und weitergehen!', versuchte Hermine sich zu beschwichtigen und machte mit einer schnellen Bewegung die Tür wieder zu, bevor Malfoy noch Schaden anrichten konnte.
Es vergingen ungefähr zwei Minuten, bis die Tür zu Malfoys Abteil wieder aufging.
„Langsam wird's peinlich, findest du nicht?", knurrte Malfoy, ohne sein Gesicht vom Fenster abzuwenden.
„Für wen?", kam es angrifflustig zurück.
Verdutzt blickte Draco bei diesen Worten auf: „Blaise!", rief er ein wenig überrascht aus, und deutete dem großen, dunkelhaarigen Jungen sich zu setzen.
„Nun, für wen sollte was langsam peinlich werden?", fragte Blaise seinen Freund nach einer Weile, als dieser sich schon wieder dem Fenster zugewendet hatte.
„Ach", sagte Draco ohne aufzusehen, „die Granger – Kuh …"
„Ahso", murmelte Blaise kaum verständlich. Er wusste, wann er zu schweigen hatte, und dies war definitiv einer dieser Momente.
Draco schien nachdenken zu wollen, aber wer konnte es ihm auch verübeln?
Nach einiger Zeit, in der die beiden Slytherins je ihren Gedanken nachgehangen hatten und es durchs Fenster nichts weiter zu sehen gab, als ein paar Bäume, die die Berge ablösten und umgekehrt, kam plötzlich etwas Bewegung in Draco.
Er stellte sich hin, holte seinen Koffer von der Ablage, wühlte kurz darin und zog schließlich ein Foto heraus.
Nachdem er seine Sachen wieder verstaut hatte, setzte er sich neben Blaise, der die komplette Aktion verwirrt beobachtet hatte: „Hier, sieh mal!", sagte Draco und hielt Blaise besagtes Foto unter die Nase.
…wird fortgesetzt…